Die BVG und ich

Inzwischen ist es über einen Monat her, dass ich bei der BVG (dem öffentlichen Verkehrsunternehmen Berlins) ein Abo abschließen wollte. Ich hatte es satt, jeden Monat eine neue Karte zu kaufen. Ein Abo ist bequem und noch dazu billiger. In der Theorie sollte das so ablaufen, dass ich monatlich einen festen Betrag zahle und mir meine Tickets zugesendet wurden. Weil die BVG in diesem Fall praktisch eine Kaufgarantie meinerseits hat, wird das alles für mich deutlich günstiger.

Also hab ich mich auf der Webseite der BVG umgeguckt und die Jahreskarte gefunden. Die wurde auch flugs bestellt und tatsächlich schon wenige Tage später hatte ich zwölf einzelne Tickets für die jeweiligen Monate in der Hand. Später jedoch kam der Schlag, als auf meinem Konto der gesamte Jahresbetrag zum Einzug vorgemerkt wurde. Über 700 € wollte die BVG mit einem Schlag einziehen. Blöd gelaufen – so wollte ich das nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass ich durchaus dazu fähig gewesen wäre, diesen Betrag zu bezahlen.

Ich hab mich jedenfalls hingesetzt und sofort an die BVG geschrieben, dass diese Jahreskarte nicht das ist, was ich wollte und ich stattdessen monatlich bezahlen will. Am Ende stellte sich heraus, dass die Jahreskarte nicht gleich dem Abo ist. Mehr weiß ich aber auch noch nicht. Blöd an der Webseite der BVG ist außerdem, dass es einen Link zum Shop gibt, dafür aber noch einen seperaten zum Abo. Mit dem Klick zum Shop hatte ich also schon verloren.

Wie auch immer – die Antwort auf meine Mail kam schnell, ich sollte einfach die Tickets zurückschicken. Ok, alles gut. Ungefähr eine Woche später bekam ich einen Brief eines zweiten Kontaktes, also nicht von dem Mitarbeiter, mit dem ich vorher geschrieben hatte. Dieser meinte plötzlich, ich hätte vergessen, ihnen meine Kontoverbindung mitzuteilen und deshalb keine Rückzahlung möglich ist. Deshalb sollte ich das so schnell wie möglich nachholen. Hier kam mir die ganze Geschichte schon komisch vor, weil sie ja meine Kontoverbindung von der Bestellung noch haben müssten. Inzwischen hatten sie den Betrag von über 700 € ja auch schon eingezogen. Was ist an Zurückzahlen so schwer? Aber egal – ich hab ihnen noch mal meine Infos geschickt.

Wenige Tage später kam wieder eine Mail vom ersten Kontakt, der mir sagte, dass ich doch gefälligst die Karten zurückschicken soll, damit sie mir mein Geld zu dem ihnen zugeschickten Konto überweisen können. Schon komisch – die hat die Kontoinformationen aber angeblich die Tickets nicht. Beim zweiten Kontakt war es genau andersrum. Also hab ich den ersten Kontakt wieder angeschrieben und mitgeteilt, dass die Karten längst da sind, mir das schriftlich bestätigt wurde und ich erst danach meine Kontoinformationen geschickt hatte. Das Eine ging nicht ohne das Andere!

Es verging über eine Woche, da erhielt ich einen Brief vom zweiten Kontakt. Dieser forderte mich (wörtlich!) letztmalig(!) dazu auf, ihnen meine Kontoinfos mitzuteilen, da sonst eine Rückzahlung nicht möglich wäre. Da platzte mir so ziemlich der Kragen. Der Brief war tatsächlich so formuliert, als ob ich ihnen etwas schuldig wäre! Ich schrieb also den ganzen Sachverhalt noch mal auf, wer was gesagt hat, diesmal unter Namensnennung und ich wartete. Irgendwann kam dann wieder eine Nachricht vom zweiten Kontakt. Dieser bestätigte endlich, dass das Geld zurückgezahlt wird. Jedoch nicht den von mir geforderten Betrag, sondern ohne die Versandkosten, zuzüglich Bearbeitungsgebühren von 2,50 € oder so. Schlussendlich haben die also fast 10 € an mir verdient und ich hab Briefmarken zum Fenster rausgeschmissen. Übrigens sagte mir der zweite Kontakt noch etwas pappig, dass sie meine Kontoinformationen nicht hätten, weil ich das Ticket an einem Automaten bestellt habe. Eine glatte Lüge!

Noch etwas später, das Geld war wieder da, die Lage hatte sich beruhigt, ging ich wieder auf die Seite der BVG und bestellte dieses Mal ein Abo. Ich habe sehr pingelich darauf geachtet, alles richtig zu machen. Monatliche Zahlung angekreuzt. Alles gut. Heute, vielleicht etwas über eine Woche später, bekomme ich einen Brief. Keine Tickets drin, sondern eine Information, dass ich die zwingend notwendige Bonitätsprüfung nach den „Kriterien des Unternehmens“ nicht bestanden habe. Hierzu darf ich anmerken, dass ich ein gedecktes Konto habe, ein regelmäßiges Einkommen und berufstätig bin. Ich hatte nie Schulden oder habe mich sonstwie finanziell in eine unschöne Lage gebracht.

Also habe ich wieder eine Mail an die BVG geschrieben, wie das denn alles sein kann und habe eine Eigenauskunft zu meiner Bonität beantragt. Mal sehen, was jetzt dabei herauskommt. Dieses Thema ist noch nicht abgeschlossen.

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Na super. Das hätte ich von der BVG nicht gedacht. Ich drücke dir die Daumen, dass das alles gut geht. 🙂

Na die könnten mich mal am A…llerwertesten l…..

Die Bürokratie in unserem Land ist mit keiner auf diesem sch….. Planeten zu vergleichen.

Alles Sesselpupser.

Ich wollte auch ein Abo machen aber das ganze monatlich bezahlen… Das Geld haben sie eingezogen aber mir keine Karte geschickt! Typisch BVG! Konnte dadurch dann aber mein Sonderkündigungsrecht nutzen und kauf mir jetzt die Karte am Automat! Scheiss auf die 80 Tacos! Kein Bock auf Stress mit dennen! Voll der Vollpfeifen Verein!

ich bekomme ebenfalls kein Abo, da ich den Kriterien der BVG nicht entspreche. Ich halte das für diskriminierend. Warum dürfen andere sparen, nur ich nicht???