Was mich an Hearthstone stört

In den letzten Tagen habe ich mit Hearthstone begonnen. Und es hat mich gleichermaßen erfreut, wie maßlos geärgert. Das ist nicht cool, weil ich nicht so recht davon wegkomme, obwohl ich mich kontinuierlich darüber aufrege.

Das Spielprinzip ist cool und die Kämpfe zur Einführung haben mir richtig viel Spaß gemacht. Natürlich hatte man immer gewisse Vorteile, um an das Spiel und seine Mechaniken herangeführt zu werden aber ich erkannte das Potenzial und es hat einfach Spaß gemacht. Die ersten Spiele gegen menschliche Gegner waren aufregend und ich habe mich größtenteils gut geschlagen. Ich habe vernünftig gespielt und dann auch die Belohnung dafür eingefahren. Plötzlich war es damit aber vorbei.

Mit einem Schlag konnte ich nicht mehr gewinnen. Es schien völlig egal zu sein, was ich mache – die Gegner hatten urplötzlich die dollsten karten und Combos und es gab so gut wie nichts, was ich dagegen hätte tun können. Ich spielte aber weiter, denn das Matchmaking plädierte bei einem normalen Spiel ohne Ränge darauf, dass man einen Gegner findet, um zum Spaß zu spielen. Das tat ich auch. Doch der Spaß verblasste immer stärker. Schließlich gab ich meinem Deck die Schuld.

Es war also Zeit, ein eigenes Deck zu basteln und ich suchte mir einfach die Karten raus, von denen ich dachte, sie sein gut. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht und so gingen die Spiele dann auch aus. Deshalb versuchte ich, bessere Decks zu bauen, in denen die Karten aufeinander abgestimmt sind. Es war ein wenig erfolgreicher. Sagen wir mal so – aus zehn Spielen gewann ich vielleicht eins. Das war langsam deprimierend. Also suchte ich mir Guides heraus.

Ich suchte nach Anfängerdecks für meine Klasse und konnte tatsächlich eines davon nachbauen. Ich durchschaute, wie es funktionierte und war der Meinung, dass es damit besser funktionieren würde. Doch ich irrte mich. Noch bevor meine Strategie richtig Fuß fassen konnte, wurde ich hinweggefegt. Teils verlor ich, ohne einmal richtig Schaden austeilen zu können. Es war verlucht deprimierend. Doch woran liegt es? Bestimmt an der Klasse! Also weg mit der alten Klasse und eine neue probiert!

Um die Basiskarten freizuschalten, spielte ich Probespiele gegen die CPU. Und ich verlor. Mehrere Male hintereinander! Ich wurde so sehr von einer CPU fertig gemacht, dass es echt keinen Spaß mehr gemacht hat. Später probierte ich es noch mal und gewann mit nur einem eingesteckten Treffer. Und ich konnte mich nicht darüber freuen. Ich hatte zwar gewonnen, doch ich wusste, welche Karten die CPU im Deck hat und ich wusste, dass ich nur deshalb gewonnen hatte, weil ich das Glück hatte, dass mein Gegner mit seinem Deck Pech hatte! Er zog einfach die falschen Karten und konnte damit nichts aufbauen. Hearthstone war zu einem Glücksspiel mutiert!

Diesen Eindruck habe ich jetzt immer mehr und mich verlässt die Lust, weiterzuspielen, immer mehr. Gegen die CPU, weil es pures Glück zu sein scheint und gegen echte Spieler wegen dem Matchmaking. Hier kommt zwar auch Glück zum Tragen aber das Matchmaking ist das größere Problem. Hier kann das System ausgenutzt werden, indem starke Spieler das Spiel verlassen und aufgeben, um vom Rang nicht aufzusteigen, weiterhin schwache Gegner zu bekommen und dadurch Gold durch Gewinne zu farmen. Dabei ist es nicht gerade hilfreich, dass ich als Verlierer einer Partie trotzdem Erfahrungspunkte bekomme. So steige ich immer weiter im Level auf, ohne wirklich besser zu werden und bekomme immer stärkere Gegner. Es ist ein Teufelskreis, aus dem ich nicht entkommen kann. Ich bin inzwischen auf Stufe 20.

Langsam frage ich mich, warum ich weiterspiele. Ich ärgere mich über Niederlagen, weil die Gegner total overpowered sind und ich ärgere mich über Siege, weil sie pures Glück waren. Das Spiel ist im Prinzip cool – warum kann es nicht sauber funktionieren? Das einzige Trostpflaster bei all dem – ich habe kein Geld dafür ausgegeben.

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