Promoter-Fail

Eigentlich gebe ich nicht gerne an, aber es macht so viel Spaß, wenn es der Anlass her gibt. ^^

Es hat mich getroffen – ich wurde Ziel eines „Podcast Promoter“ und „Social Media Marketing Expert“. Deren Formulierung, nicht meine. Ich denke, das ist wohl zu erwarten, wenn entsprechende Schlüsselworte in einer Twitter-Bio auftauchen. Was soll’s. Was ich daran allerdings lustig finde, war die Art des Angebots.

Natürlich gibt es, alleine durch die Anonymität im Internet, die Möglichkeit Reichweite zu „kaufen“. Ob das nun Abonnenten auf YouTube sind oder Zuhörer auf Spotify und co. Und wenn Creator angeschrieben werden, muss der entsprechende Recruiter, Verzeihung, „Social Media Marketing Expert“ eigentlich raten, wie populär das Ziel ist. Die entsprechenden Statistiken sind nicht öffentlich einsehbar und daher muss eine gewisse Annahme gemacht werden, basierend auf anderen Faktoren.

Sagen wir mal – meine Bekanntheit auf Twitter ist sehr gering. Weniger als 100 Follower – niemand kennt mich. Ist auch kein Problem, da Twitter für mich eigentlich immer mehr eine Plattform war, um mich selber zu erkundigen und zu informieren und im Zweifel auf andere Plattformen zu verweisen, deren Inhalte mir wichtig sind. Twitter ist kein Ort für exklusive Inhalte von mir. Ausgehend von meinen 100 Followern auf Twitter musste jedenfalls vernünftig geschätzt werden, wie viele Podcast-Zuhörer ich habe und dementsprechend ein Angebot gemacht werden. Bei diesen Angeboten wird natürlich eine Zahl genannt und diese dann als „groß“ oder „viel“ verkauft. In meinem Fall war die Zahl sogar „huge“ (z.dt. riesig).

Als erstes wurden mir im Verlauf von 30 Tagen 80-100 neue Fünf-Sterne-Bewertungen angeboten. Klingt prinzipiell nicht schlecht. Bis man allerdings mal von meinen Twitter-Statistiken absieht, einen Blick auf Spotify wirft und die (öffentliche) Übersicht einsieht, dass meine Vertonungen 1.000+ Bewertungen mit durchschnittlich 4,7 Sternen haben. Ja…

Ein Hinweis zu Bewertungen
Auf Spotify wird die genaue Anzahl an eingegangenen Bewertungen ab einer gewissen Menge nicht mehr genau angezeigt. Ab 1.000 wird es einfach mit 1k abgekürzt. Es könnte gut sein, dass ich 1.500 oder 1.800 habe und sich durch 100 zusätzliche buchstäblich nichts ändert. Das ist eine Statistik, die ich im Backend auch nicht genauer angezeigt bekomme und das finde ich etwas merkwürdig. Der Punkt ist nur: 100 neue Bewertungen kann nur dann für jemanden von Interesse sein, wenn er deutlich unter 1.000 hat. Und ich vermute einfach mal, dass ich aufgrund der vergangenen Zeit so langsam an den 2.000 kratze.

Dann gab es eine weitere Zahl, nämlich 7.000 – 9.000 Downloads. Das ist ein Podcast-spezifischer Begriff. Ein normaler Klick wird gezählt, sobald die Episode läuft, auch wenn es nur eine Sekunde war. Ein Download kommt zustande, wenn eine Episode, die z.B. zehn Minuten lang ist, insgesamt zehn Minuten lang angehört wurde. Das muss nicht von einer Person sein und auch nicht am Stück. Wenn zehn Leute alle unabhängig voneinander jeweils die erste Minute hören, gilt das auch als ein „Download“. Ist eine etwas seltsame Statistik. Aber egal – ich, als Betreiber des Podcasts, kann meine Statistik einsehen. Also: 9.000 in 30 Tagen wären 300 pro Tag.

*checkt Statistik*

Oh, ich habe aktuell ~1.500 pro Tag. Cool.

OK, wisst ihr was? Ich finde das lustig. Ich bin der festen Überzeugung, viele externe Beobachter unterschätzen, welche Aufrufe ich verzeichne und wie viele Leute mir zuhören. Ich bin davon auch überrascht aber es freut mich extrem! In guten zwei Jahren ist mein Podcast auf die zehnfache Größe meines YouTube-Kanals gewachsen, der bald seit zehn Jahren existiert. Auf dessen Stand war ich nach acht Monaten. Ihr seht also – meine Zahlen steigen stetig. Nicht exponentiell aber bisher ununterbrochen.

Ja, ich bin stolz darauf. Nein, ich verdiene kein Geld damit. Es freut mich einfach, solche Angebote zu sehen, deren Formulierungen zu lesen und wie sie von „riesigen Zahlen“ sprechen. Und für mich sind diese Zahlen klein. Da müsste ich meine Statistiken schon sehr genau beobachten, um diesen Unterschied wahrzunehmen.

Übrigens: Ich vertone gerne jedes gewünschte SCP oder jede entsprechende Geschichte; schreibt mir eine Nachricht oder eine Mail und ich werde mich darum kümmern. 🙂

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Naja, das sind Leute die keine Ahnung von der deutschen Vertonungs situation, wo früher Der Archivar und Kati Creepypasta die „Vorherrschaft“ hatten (Ja, noch 2 3 andere Vertoner), ist jetzt kaum noch jemand an vertonen. Ich glaube durch diese Lücke, wirst du noch stark wachsen, dann noch deine entspannende Stimme. Es gibt nunmal ein sehr großes interesse an SCP Vertonungen, ich glaube, dass Leute außerhalb der SCP Community, es nicht nachvollziehen können. Mach weiter so, hast sehr viel potential!