So viel Kram!

Jeder der hier anwesenden Leser wird folgende Situation kennen: Aus dem Nichts, völlig und absolut plötzlich, steigt die Begeisterung für Ding X. Ding X ist toll und es wird jeden Tag toller. Jedes Mal, wenn du an Ding X denkst, bist du der Meinung, es ist irgendwie noch toller geworden seit dem letzten Mal.

Ich möchte hierbei anmerken, dass ich nicht all zu materiell klingen möchte aber verdammt – darum geht es heute einfach.

Kürzlich unterhielt ich mich mit einem Freund über VR-Brillen. Und wir wurden uns einig, dass sie zwar verdammt cool sind, jedoch das Potenzial haben, bald in einer Ecke zu liegen und wie ein fleißiges Bienchen Staub zu sammeln. (Hey, die Analogie passt viel besser, als dachte!) Ja, VR-Brillen bieten ein ungewohntes und besonderes und nicht replizierbares Spielerlebnis. Es ist ja nicht so, als ob die eigene Steambibliothek voller Games wäre, die noch nie gestartet wurden, obwohl sie jedes Recht dazu hätten.

Was soll’s.

Eine VR-Brille jedenfalls hat das Potenzial, initial optimal zu unterhalten. Aber was kommt nach dem ersten Hoch? Ein großes Tief? Ohne wirklich Nachforschungen angestrebt zu haben (denn wo, verdammt noch mal, sind wir denn hier?) komme ich zum fachmännischen Schluss, dass außer ein paar Casual-Games nicht viel zu erleben ist. Spiele ich nächsten Monat immer noch Beat Saber? Kann ich nicht so sicher sagen. Ob ich nächsten Monat noch Hollow Knight spiele, ist sicher. (Immer noch. Wo Silksong?) Es ist für mich einfach nichts da, was mich lange beschäftigen könnte. Und selbst wenn – wie viele Spiele gibt es denn, die lange unterhalten und eine potenziell 800 €-Investition rechtfertigen? Und wie sieht es in Zukunft aus? Natürlich erscheinen in fünf Jahren noch PC-Spiele. Aber auch für die VR-Brille meiner Wahl?

Diese und keine anderen Gedanken zulassend kamen wir also zu dem Schluss, dass es sich nicht wirklich lohnt. Aber es gibt Abhilfe, denn der werte Herr, der diese Worte tippt, ist intelligent. Ja, man mag es kaum glauben!

Wie wäre es denn, wenn eine VR-Brille einfach so grundsätzlich jedes Spiel wiedergeben könnte? Unabhängig davon, ob es dafür konzipiert wurde. Denn wenn wir mal ehrlich sind, ist ein solches Gerät ein kleiner Monitor, der so tut, als wäre er groß, weil man genau das tut, von dem wir als Kinder gesagt bekommen habe, es schade den Augen.

Fakt ist: Wenn eine VR-Brille einfach ihr ganzes Motion-Tracking ausschalten könnte und dadurch nur wie ein riesiger Monitor agieren würde, wäre das ne tolle Sache. Und sollte es diese Funktion schon längst geben und ich bin nur ein unwissender Vogel, dann seid ihr hiermit in letztere Tatsache eingeweiht.


Wir wollen kurz Abstand von VR-Brillen nehmen, weil ich womöglich über ein Thema lamentiere, von dem ich keine Ahnung habe. Stattdessen möchte ich kurz ein paar Worte zum Steam Deck verlieren, welches ich lange Zeit völlig ignoriert habe, weil ich keinen Anwendungsbereich dafür habe. Ich meine – warum sollte ich es vorziehen, auf einem kleinen Display zu spielen, mit schlechterer zugrundeliegender Hardware? Außerdem hab ich was schweres in der Hand, das mir im Bett aufs Gesicht fallen kann. Also im Endeffekt schlechter in allen Aspekten, verglichen mit meinem PC. Aber wie mein Gehirn nun einmal so ist, denke ich länger darüber nach und es fallen mir immer weniger Negativpunkte dazu ein. Das ist nicht gut.

Nehmen wir mal Hollow Knight. Ein Spiel, welches ich auf multiplen Plattformen sehr oft gespielt habe und von dem ich gefühlsmäßig nicht genug bekomme, weil es perfekt ist. Da – ich hab’s gesagt! Dieses Spiel ist ohne Makel. Punkt. Keine Diskussion. Aus Trotz hier ein Bild.

Das habt ihr jetzt davon.

Hollow Knight jedenfalls ist ein Spiel, welches gut genug ist, dass ich es in meiner Wohnung mitnehmen möchte, um von mir aus abends noch etwas weiterzuspielen, anstatt zu lesen oder so. Ihr wisst schon, die Dinge, die man nicht machen sollte für einen erholsamen Schlaf. Gleiches gilt für das jüngst erschienene Octopath Traveler 2. Ein sehr gutes Spiel, welches für mich jedoch zu viele Segmente enthält, „durch die man einfach durch muss“. Segmente, in denen das Spiel an Schwung verliert. Zufallskämpfe, eine große Welt zum Erkunden, mehr Zufallskämpfe, Schätze, die man finden kann, noch mehr Zufallskämpfe, zwischendurch ein paar Zufallskämpfe für’s Grinding und ein paar zusätzliche Zufallskämpfe und dann irgendwann eine weitere Hauptquest, ein großer Boss und dazwischen noch jede Menge Zufallskämpfe.

Mein Punkt ist, dass ich die großen, bedeutenden Situationen und auch die, die voll vertont sind (japanisch ist verfügbar, wie geil ist das denn?) im großen Stil erleben möchte. Aber zwischen diesen Momenten gibt es einfach vieles, was für sich genommen nicht sonderlich aufregend ist. Ich habe den ersten Teil lange genug gespielt, um zu wissen, dass man um diesen Aspekt des Spiels nicht herumkommt. Ich bin aber leider dafür etwas zu ungeduldig. Und das, obwohl mir schon mehrfach meine große Geduld hoch angerechnet wurde. Ohne Quatsch.

Dieses Kartenhaus wächst durch den sehr moderaten Preis für das kleinste Steam Deck heran und zerbröselt dann wieder, als ich merke, die Nintendo Switch existiert und die beiden besprochenen Spiele gibt es für dieses System auch.

Hm.

Tja.


Wir werden jetzt einfach mal zu dem Punkt kommen, warum ich diesen Artikel überhaupt geschrieben habe. Es ist nämlich keineswegs so, dass ich verzweifelt versucht habe, irgendetwas am PC zu schreiben, nur um in den Genuss einer Peripherie zu kommen, die ich mir kürzlich gegönnt habe. Ich meine, so etwas würde ich nicht tun, weil es meiner Integrität schadet und meinen Bildungsauftrag an euch infrage stellt.

Ganz unabhängig davon: Die Q6 von Keychron ist echt ne geile Tastatur!

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