Abenteuer Monteurswohnung

Wie immer bei den meisten meiner Beiträge ist zu beachten, dass die folgenden Punkte scherzhaft gemeint sind und ich nicht vor Undankbarkeit platze.

Da ich aktuell viel unterwegs bin, werden immer wieder Wohnungen für mich und meine Kollegen in fremden Städten angemietet. In diesen Wohnungen gibt es Aspekte, die mich ein bisschen stören aber keineswegs einer Beschwerde würdig sind. Es sind diese kleinen Dinge, die mich immer wieder ein bisschen zwicken und die zumindest in einem Hotel während eines Urlaubs dafür sorgen würden, dass ich es mir beim nächsten Mal überlege, ob ich noch einmal herkomme oder mir etwas anderes in der Nähe suche. Ales in allem aber Belanglosigkeiten. Aber trotzdem…..

Wasser

Normalerweise bin ich es gewohnt, dass Wasser aus dem Hahn so funktioniert, wie man das erwartet. Man dreht kaltes Wasser auf und kaltes Wasser tritt aus dem Hahn. Man dreht heißes Wasser auf und es kommt heißes Wasser aus dem Hahn. Man dreht beides auf und erreicht den Sweetspot, bei dem man warmes Wasser bekommt. Leider gibt es da so eine ganz blöde Erfindung, die sich Durchlauferhitzer nennt.

Was weiß ich, wie das Ding funktioniert und warum es schlecht funktioniert – ich bin kein Klempner! Aber Fakt ist, es funktioniert nicht vernünftig. Kalt? Super! Heiß? Super! Warm? Keine Chance!

Beim Aufdrehen des warmen Wassers passiert zunächst nichts (Einhebel-Armatur). Wenn man es wirklich drauf anlegt und es weit aufdreht, klickt es irgendwann hörbar. Zu diesem Zeitpunkt hat sich der Durchlauferhitzer eingeschaltet und heizt volle Kanone. Bis das Wasser praktisch kochend aus dem Hahn kommt, gibt es so eine Art Vorlaufzeit, in dessen Ablauf die Temperatur von eiskalt langsam zu warm übergeht. Nach diesen glorreichen zehn Sekunden wird es aber sehr schlagartig immer wärmer, bis es nur noch heiß ist. Ein winziger Dreh in Richtung kalt, es klickt, der Durchlauferhitzer ist wieder aus und zehn Sekunden später ist das Wasser wieder eiskalt.

Dieses verdammte Ding kennt nur ein und aus! Es lässt sich in keinster Weise regeln! Zudem beeinflusst auch die Menge des Wassers, also wie weit man den Hahn aufdreht, wie schnell das Wasser unerträglich heiß oder kalt wird. Bleibt der Hahn in einer Stellung und der Erhitzer hat nicht geklickt, reicht oft ein weiteres aufdrehen aus, um einen Klick zu erzeugen.

Wie gesagt – ich weiß nicht, wie das Ding funktioniert und wie es sonst funktioniert und warum es in meiner Wohnung geht aber meine Fresse, macht mich das fertig!

Dusche

Die erste Wohnung, in der ich war, hatte eine großzügige Dusche. Wir sprechen hier von einer Dusche mit mindestens einer Badewanne als Grundfläche. Feine Sache. Nur die Tür war für’n Arsch.

Der Eigentümer wusste das und kam alle paar Tage vorbei, um die Schrauben in der Wand nachzuziehen. Aus irgendeinem Grund hing die Tür mit der Zeit und es wurde jeden Tag ein kleines bisschen schwieriger, die Tür wirklich zu schließen.

Im Prinzip fiel die Tür in Richtung der anderen Tür von der Wand weg aus der Wand. Bedeutet, der Druck zwischen den Türen wurde immer größer und entstand immer mehr dadurch, weil durch das Schließen der Türen die abgefallene Tür wieder an die Wand gedrückt wurde.

Es war jedes Mal ein Kampf zwischen dem Spalt zwischen den Türen, dem Spalt an der Wand, dem Punkt, an dem alles zusammenpasst und die Türen auch wirklich geschlossen bleiben und nicht wieder aufspringen und meiner schwindenden Geduld.

In der nächsten Wohnung war diese Situation viel besser. Auch die Absaugung war potenter und Spiegel beschlugen nach dem Duschen nicht mehr. Leider war die Absaugung etwas zu potent. Sie befand sich zudem direkt über der Duschkabine. Wer also unglücklich stand, spürte die ganze Zeit den Luftzug. Geil.

Handtücher

Ich muss einfach mal sagen – es ist keine Selbstverständlichkeit, dass Vermieter von Monteurswohnungen Dinge wie Bettbezug und Handtücher stellen. Ist ja schließlich kein Hotel. Daher ein großes Lob an meine bisherigen Eigentümer, die das alle taten. Gerade in einer dieser Wohnungen verhielten sich die Handtücher aber sehr seltsam. Nach kürzester Zeit in Gebrauch stanken sie.

Es war nicht wirklich dramatisch aber einfach sehr seltsam. Sie waren definitiv gewaschen aber vielleicht war einfach das Material ermüdet? Kann das passieren? Dass das Material so alt und fertig ist, dass es nach kurzer Zeit bereits Gerüche aufnimmt und in unangenehmer Form speichert? Das taten sie nicht von Beginn an, sondern erst nach ein paar Benutzungen. Sehr seltsam.

Aufräumen

Ich bin mir sicher, sie meinten es gut. Doch wenn wir unterwegs waren und die Besitzer die Wohnung betraten um Ordnung oder sauber zu machen, neigten sie dazu, persönliche Gegenstände zu sortieren. Das klingt viel dramatischer, als es war. Ein einfaches Beispiel: Ich hatte bei mir stets einen aufgeschlagenen Notizblock liegen, in dem ich täglich etwas notierte. Jedes Mal, wenn die Besitzer in der Wohnung waren, fand ich den Notizblock geschlossen vor. Warum? Kann man sich so sehr an einem offenen Notizblock stören? Es handelte sich hierbei fast um eine Art Kalender und ich musste dann stets wieder die aktuelle Seite suchen. Kein großes Ding, einfach nur – warum?

Heizung

Ja, da geizen sie. Alle.

Entertainment

Die Feierabende auf Montage sind kurz. Gerade deshalb möchte ich auf ein Angebot zurückgreifen können, das über das hinausgeht, was ich bis jetzt erlebt habe. In jedem gammeligen Hotel bekommt man es: Internet.

Leute – es ist 2018. Kann ich das nicht erwarten? Hamburg, gammeliges zwei-Sterne-Hotel an der Reeperbahn. Kostenloses Internet für die Gäste. Aber glaubt ja nicht, man bekommt im Pott in einer Wohnung irgendwo Internet!

Ich kann mich an den ersten Tag der Montage erinnern, an dem wir durch die Wohnung gekrochen sind und den Router gesucht haben, bis wir irgendwann einsehen mussten, dass er nicht existiert. Die Situation, die sich uns in der nachfolgenden Wohnung bot, war nicht viel besser.

Dort gab es Internet, doch die Besitzer haben keinen Telefonanschluss. Bedeutet: Surfstick mit 12 GB Limit. Gut, damit könnte man jetzt nicht Netflix gucken aber immerhin vernünftig browsen und das Handy etwas entlasten. Der Witz dabei war aber: Der verfluchte Stick steckte in so einer albernen Steckdose in einer Zimmerecke oben unter der Decke. Null Empfang. Google schmiss mich raus, weil der Verbindungsaufbau zu lange dauerte.

Na schön, abseits des Internets gibt es ja noch das gute alte Fernsehen. Scheinbar wurde in einer Wohnung irgendwas falsch eingerichtet und die gammeligen Geräte empfingen saubere zwei Sender: ZDF und WDR. Dafür gab es in einer späteren Wohnung ein breiteres Angebot und lächerliche vier Fernseher. Buchstäblich in jedem Zimmer war einer, nur nicht im Bad.

Fazit

Ich wäre echt gerne zu Hause.

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