Nachdem der zweite Teil der Serie leider nicht für den PC erschien, habe ich mich um so mehr auf den dritten Teil gefreut. Und es macht mir auch wirklich Spaß. Von Beginn an spürt man diese Elektrizität und die Skrupellosigkeit des Königs (eigener Bruder), den es zu stürzen gilt. Also ziehen wir durch die Lande und versuchen, so viele Städte wie möglich von unseren guten Absichten zu überzeugen, damit sie uns helfen. Das gestaltet sich dann doch als recht aufwendig, bis man nach ca. 13 Stunden König oder Königin geworden ist, denn das Geschecht der Hauptfigur kann man sich zu Beginn des Spiels aussuchen. Dazu sei gesagt, dass der weibliche Charakter deutlich schöner designed wurde und auch die Stimme besser klingt.
Das ganze Spiel ist sehr einfach gehalten. Anders als bei einem Rollenspiel üblich, gibt es keine Talentbäume oder irgendwelche Verbesserungen. Es gibt nicht einmal Rüstungen. Das ist alles nicht so schlimm, da sich Fable 3 sowieso mehr auf die Kämpfe bezieht. Jedenfalls so lange, bis man König ist und dann geht’s auf einmal rund, man erfährt den wahren Hintergrund hinter der ganze Geschichte und muss plötzlich unheimlich viel Geld auftreiben. Das gestaltet sich als sehr schweirig, wenn man nicht von Anfang an weiß, dass man alles, was man an Geld hat, sofort in Häuser investieren sollte, um diese zu vermieten. Alle 5 Minuten bekommt man dann die Miete und somit bekommt man auf Dauer natürlich mehr Geld, wenn man gleich zu Beginn Häuser kauft.
Grafisch gesehen ist Fable 3 nett, doch mit dem Blurr wurde eindeutig übertrieben. Alle Kanten und auch Texturen sind mit normalen Effekten schon sehr blurrig, fast schon unscharf. Wer darauf verzichtet, verzichtet automatisch auch auf viele andere Effekte im Spiel. Das ist ein bisschen schade aber wenigstens spart man sich so das Anti Aliasing. Abgesehen davon leidet das Spiel leider immer wieder unter Rucklern und Slow-Downs, sodass es sich teilweise nur in Zeitlupe spielen lässt. Das ist doppelt schade, da manche Aktivitäten in Albion ein flüssiges Ablaufen des Spiels vorausstzen.
Wie oben erwähnt wurde, braucht man bald viel Geld und da bietet es sich an, in einem von drei Miniquests (Konditor, Schmied oder Barde) etwas Geld zu verdienen. Hierbei gilt es, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine der Tasten 1-3 punktgenau zu drücken. Das gestaltet sich als schwierig, wenn es ruckelt.
Die Ruckler sind leider nicht das einzig fehlerhafte an Fable 3, denn es kommt immer wieder zu schweren Abstürzen der Marke “es geht nichts mehr” oder sogar einem heftigen Bluescreen. In beiden Fällen hilft oft nur die Reset-Taste und sowas darf es heute eigentlich nicht mehr geben. Bis jetzt ist es mir sogar zweimal passiert, dass es nach einem Absturz meinen Spielstand zerfetzt hat, obwohl es mitten im Spiel und nicht beim Speichern abgestürzt ist. Dem kann man nur mit Sicherheitskopien der Spielstände vorbeugen.
Doch auch das war nicht alles an Fehlern, denn es gibt auch spielinterne Bugs, die zwar manchmal erheiternd, aber dann doch bald störend werden. Ebenfalls zweimal ist es mir bis jetzt passiert, dass meine Heldin beim Kuchenteigausrollen von einem Bürger der Stadt einfach angelaufen und aus dem Bild geschoben wurde. Fortan knetete und walzte sich der Teig wie von Geisterhand und meine Spielfigut stand außerhalb meines Bildschirmes und machte dort munter weiter die Konditorbewegungen. Erkennbar war das am Schatten, der ins Bild fiel. Das klingt ja witzig und so sieht es auch aus, hat aber heutzutage in einem neuen Spiel nichts mehr verloren.
Das alles klingt jetzt sehr negativ, doch eins macht Fable 3 nämlich richtig: den ganzen Rest! Die Story ist nett, die Charaktere interessant, der schräge Humor sorgt stets für Lacher und die Welt ist einfach schön und sehr glaubwürdig. Kurz: Das Spiel macht schlichtweg Spaß. Da tolleriert man auch die Fehler und Abstürze, denn Fable 3 hat einfach einen großen Spielspaßwert. Trotz der ganzen Macken.
Deshalb bekommt Fable 3 saftige 90% und ist somit genauso gut wie GTA San Andreas.