[Kurzreview] Hostel 3

Tja, da sind wir wieder – man hat sich einen Film angeguckt und fand den toll. Dann freut man sich auf eine Fortsetzung und die ist sogar noch toller. Dann kommt ein dritter Teil und mit ihm Belanglosigkeit. Dieses Schicksal ereilt leider Hostel 3.

Der erste Teil war bierernst und fantastisch inszeniert, der zweite Teil gab am Ende sogar Anlass für ein Schmunzeln. Sie hatten aber beides eines gemein: sie waren packend und die Schicksale der Hauptdarsteller lagen dem Zuschauer am Herzen. Dieses essenzielle Teilchen, was jeden Horrorfilm erst gut macht, fehlt in Hostel 3. Ich weiß nicht warum, aber mich überströmt bei diesen Protagonisten einfach eine extreme Gleichgültigkeit, obwohl sich der Film sehr viel Zeit nimmt, bis es zu den ersten blutigen Szenen kommt. Sehr viel Zeit. Zu viel Zeit.

Hostel 3

Zudem hat der dritte Teil irgendwie seine Dreckigkeit verloren. Die Vorgänger spielten in dreckigen, entlegenen Fabriken, in denen alles getan werden konnte, ohne das es jemand mitbekam. Es wirkte alles sehr glaubwürdig. Was wir aber im dritten Teil zu sehen bekommen, ist eine fast schon sterile Welt, was der Schauplatz (Las Vegas) leider mit sich bringt. Was schon seit dem ersten Teil bekannt war, strotzt bei diesem Film nun aus allen Ecken – es ist verdammt viel Geld im Spiel. Alles wirkt so modern, so aufgeräumt. Der dreckige Look ist weg und es fühlt sich nicht mehr wie Hostel an. Zudem werden Schusswaffen eingeführt, was in den ersten Teilen kein (großes) Thema war.

Es ist einfach schade, mit anzusehen, was den alten Schockergrößen entsprungen ist. Selbst die letzte Szene, die man effekttechnisch so gut hätte darstellen könnte, wie nichts anderes im Film, spielt sich außerhalb des Bildschirmes ab. Und mit diesem Bild endet der Film. Ich saß nur da und dachte: Wie jetzt? Das war’s? Nicht falsch verstehen: Die Story ist abgeschlossen und es gitb keine offenen Fragen. Dennoch hatte ich mehr erwartet.

Aber was soll’s – Hostel 3 ist einfach nicht das, was Hostel 1 und 2 noch waren. Deshalb gibt’s auch nur murkelige 60 %.

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